Page 31 - 1250 Jahre Klein-Welzheim
P. 31

NORM=g~ÜêÉ========== häÉáåJtÉäòÜÉáã            PN


        Fortsetzung:                        schichtlichen Wege. Das rechtsmaini-
        Die Siedlung hieß nach dem Gründer  sche Welzheim schloss sich dem
        Walinesheim. Das Ödland und der Ur-  „Freigericht“ an, einer Markgenossen-
        wald landeinwärts gehörten dem      schaft freier Bauern, das linksmaini-
        König.                              sche Dorf kam wahrscheinlich nach
        Die freien Bauern von Walinesheim   dem Niedergang des Klosters Lorsch
        suchten in der Karolingerzeit Schutz  unter die Herrschaft des Klosters Seli-
        vor den oft willkürlichen Maßnahmen  genstadt. Die Unterscheidung der bei-
        der Grafen, der Gerichts- und Voll-  den Dörfer Welzheim erstreckte sich
        zugsbeamten der irakischen Könige.  jetzt auch auf den Namen. Man ge-
        Sie fanden ihn unter der Herrschaft  brauchte Zusätze, wie „diesseits" und
        des 764 gegründeten Benediktiner-   „jenseits des Mains" oder „auf diesem
        klosters Lauresham, das später      Ufer" und „auf jenem Ufer". Erst um
        Lorsch hieß. Es war ein Reichskloster,  1770 kam die Bezeichnung Klein-Welz-
        dessen Abt als Reichsfürst nur vom  heim für unsern Ort in Gebrauch und
        Kaiser und König abhängig war, sonst  ist bis heute der amtliche Name ge-
        aber sein eigener Herr blieb. Die Welz-  blieben.
        heimer Bauern wurden unter Karl dem  Das Dorf entwickelte sich zu einem
        Großen (768-814)
        Hörige des Klos-                            Die einstige Hauptstraße.
        ters Lorsch. Sie
        übergaben     der
        Abtei ihre Güter,
        Haus, Hof und
        Grundstücke, und
        erhielten sie als
        Erblehen   wieder
        zurück. Sie brauch-
        ten nur einen gerin-
        gen Zins zu zahlen,
        dafür genossen sie
        den Schutz des
        mächtigen Klosters
        und waren von den
        üblichen Reichssteuern und vom      Reihendorf. An einer Straße, der „ge-
        Kriegsdienst befreit. Das war für sie  meinen Gasse" standen mit der Gie-
        eine verlockende Sache.             belseite und der Toreinfahrt die
        Das Dorf Walinesheim bestand ur-    einzelnen Gehöfte der Bauer. Hinter
        sprünglich aus einem links- und einem  den Höfen erstreckten sich die Gärten
        rechtsmainischen Teil. Doch gingen  und dann Äcker und Wiesen.
        beide Teile bald ihre eigenen ge-             Fortsetzung nächste Seite.
   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36