Page 39 - 1250 Jahre Klein-Welzheim
P. 39
NORM=g~ÜêÉ========== häÉáåJtÉäòÜÉáã PV
Frankfurt. Nach und nach entwickelten
heimische Unternehmungen aus klei-
nen Handwerksbetrieben. Die Leder-
warenindustrie fasste Fuß. Es
entstanden Bau- und Möbelschreine-
reien, Sägewerke, Matratzen- und
Polstermöbelfabriken. Auch die Me-
tallverarbeitung mit mehreren Betrie-
ben, ein Zweig der Textilindustrie und
zuletzt eine Kartonagenfabrik siedelten
sich hier an und bieten heimischen Ar-
Obergasse mit Fuhrwerk Oftring beitskräften Arbeitsplätze.
vor den Häusern Glaab, Keller,
Brauneis.
Fortsetzung:
Ein Notventil des Bevölkerungsdrucks
war die Auswanderung. Die Ge-
meinde verhalf zirka 32 Familien mit
insgesamt 200 Seelen zur Auswande-
rung nach den Vereinigten Staaten
von Nord-Amerika. Die soziale Frage
war damit jedoch nicht gelöst. Viele
Bauernsöhne fanden 1829 bis1838 Ar-
beit bei der Torfgewinnung in der Ge-
markung, doch nur gegen kargen
Lohn. Es entstanden ferner Feldbren-
nereien, die Backsteine herstellten.
Hier wurden vor allem Jugendliche be-
schäftigt mit einer Arbeitszeit von
zwölf Stunden täglich. Die Perlensti-
ckerei, die in Seligenstadt ihren Sitz Alte Bürgermeisterei
hatte, verschaffte Frauen, Mädchen in der Hauptstraße.
und Kindern bis zum Ersten Weltkrieg
Verdienst durch Heimarbeit. Als erste Die Gemeinde hielt mit dem neuen
Fabrikbetriebe entstanden Zigarrenfa- Entwicklungstempo Schritt. Sie baute
briken, die jedoch keine Zukunft hat- ein modernes Straßennetz aus und er-
ten. Die meisten Arbeiter wurden stellte eine Anzahl moderner Ge-
Pendler zu Fuß und dann per Rad und bäude, die für das kulturelle Leben der
arbeiteten auswärts im Bergwerk Kahl Gemeinde eine wichtige Rolle spielen.
oder in Fabriken in Offenbach oder Fortsetzung nächste Seite.