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oder des Verlages nicht unbedingt übereinstimmt. Diffamierende, beleidigende und anonyme Zuschriften werden abgelehnt.
„... sicher auch lustig!“ „Die Informationsflut ,dies und das‘“
Hurra!Die neue September- Auch in der Stadt geht’s 1.) Es wird immer schlimmer Tinkturen anzupreisen. Im In- des Geschehens entfernt und
Ausgabe unseres „Seligen- rund: Für jede offene Stelle und krotesker. ternet ist die Flut noch größer. mit grundsätzlich immer be-
städters“ ist da – wie immer gibt es eine eigene Anzeige Man erfährt von allen Seiten Selbst die HR Sendung „Die troffenen Gesichtern. Wir
mit spannenden Geschich- – ein wahres Feuerwerk im vermeintlich gaaanz wichtige Ratgeber“ kommt mir vor, als haben gehört, wir vermuten,
ten und dem gewohnt spit- Anzeigenblatt! Man möchte Dinge und ertappt sich dann wäre es eine Werbesendung wir mutmaßen, wir gehen
zen Editorial von Rudi Rack. fast meinen, die Stadtkasse dabei selbst, dass man diesen für Foodblogger, Therapeu- davon aus, wir nehmen an.
Und natürlich gibt’s auch sei plötzlich randvoll. Ko- Mist auch noch liest. ten, Psychologen und Ärzte. Und dann kommt der Knaller...
diesmal meinen kleinen sati- misch, sonst heißt es immer, Im Sommer viel trinken, in den Dabei werden Bilder mit teil- Können es nicht verifizieren
rischen Beitrag. es sei kein Geld da. Aber Schatten gehen und kein weise halbnackten Patienten und genau überprüfen. Brau-
Also los: Die Odenwald- vielleicht ist das ja die neue Sport oder anstrengende Tä- im Krankenbett gezeigt. Dies che ich dafür eine Reporte-
bahn – ein echtes Wunder Form von Bürgerunterhal- tigkeiten ausüben und Ellbo- ist einfach nur peinlich, weil sie rin/Reporter im Kriegsgebiet,
der modernen Logistik. Man tung: Statt Theater gibt’s gen kalt abbrausen. Dabei die kranken Menschen bloß- die/der mit Helm und Schutz-
weiß nie, ob sie kommt, nun Stellenanzeigen in werden Menschen im Freien stellen. Ich frage mich, warum kleidung aufgerödelt in einem
wann sie kommt oder ob sie Serie. gezeigt, welche trotz aller gibt man hier die Einwilligung geschlossenen Gebäude
überhaupt fährt. Vor der Und dann noch der Be- Warnungen, auf betonierten und das Einverständnis so- steht.
Wahl versprach man uns triebsausflug. Klar, jeder oder gepflasterten Flächen wohl des Patienten, der Ärzte Die Formate nennen sich
noch den großen S-Bahn- darf mal raus – aber wenn stehen und Achtung! "gar und der Angehörigen. Das ist dann: News Spezial, News
Anschluss. Vielleicht sollten die Kasse leer ist, könnte nicht auf die Ratgeber hören". Verletzungen der Intimsphäre Extra, Spezial extra, Sonder-
die Damen und Herren erst man sich ja auch einfach ein Die stehen oder sitzen dann und Affekthascherei. Aber die sendung, Breaking News,
mal üben, einen pünktlichen Eis auf dem Marktplatz gön- ganz einfach so da. Mit nem Kamera wird draufgehalten Heute live.
Zug auf die Schiene zu be- nen. Das wäre billiger und Eis in der Gluthitze. Dabei dür- und die Hemmschwelle nimmt Und dann der absolute Knal-
kommen. Früher hieß es bei sicher auch lustig. fen die das doch garnicht. Im rapide ab. Egal welches Me- ler. Wir erfahren auch über
der Bahn: „Alle reden vom Aber gut, wir leben ja im Gegenteil SIE, also WIR, fah- dium man nimmt, spätestens alle Kanäle, Achtung jetzt
Wetter, wir nicht.“ Heute „besten Deutschland, das ren im Sommerurlaub auch danach hat man etwas oder kommts! Dass bei der Rück-
könnte der Werbespruch es jemals gab“, sagt Herr noch in den Süden, wo es bildet sich zumindest ein, dass reise aus dem Urlaub mit
lauten: „Alle reden vom Steinmeier. Vielleicht fährt noch heißer ist als zuhause, es irgendwo zwickt oder Staus zu rechnen ist und das
Fahrplan – wir nicht.“ er einfach nicht mit der aber lassen uns parallel eine schmerzt. Also auf zum Dok- überwiegend an den Gren-
Odenwaldbahn zur Arbeit – Klimaanlage in die Wohnung tor. Ich frage mich, wie haben zen. Gut zu wissen, denn um
dann merkt man von dem einbauen. Verrückt gell. wir Menschen früher überlebt. ehrlich zu sein, damit hätte
ganzen Spaß auch nichts. 2.) Wir werden auch von vielen 3.) Und wehe es tut sich was ich nicht gerechnet.
In diesem Sinne: Viel Ver- Medien langsam wie die Dep- Neues in der Welt, passiert ja Wissenswertes zu erfahren
gnügen beim Lesen des pen behandelt. täglich, springen alle TV Sen- ist hilfreich. Aber die Flut,
neuen „Seligenstädters“ – Es gibt Zeitschriften welche der drauf. Mit Liveschalten von aufgebauschten Infos
und nicht vergessen, ab und sich nur mit vermeintlicher Ge- wird dann über Dinge berich- tut schon weh, ist peinlich
zu zu schmunzeln. sundheitsvorsorge beschäfti- tet, bei denen ich mir die Fra- und völlig unnötig.
Euer Hans-Jürgen Heyne… gen und kein Thema gen stelle, woher wissen die Axel Hell, Froschhausen
der böse Schreiberling aus auslassen um Salben, Reporter das alles. Teilweise Euch Lesenden eine schöne
Seligenstadt Cremes, Aufbaumittel und hunderte Kilometer vom Ort Zeit.
„Politikverdrossenheit“ „Qualität der Klosteranlage sicherstellen“
Leserbrief Thema „Hit- könnte und wie man Bus warten müsse.“ Hallo, Herr Rack! hinweg geschaffen. Ein Eile ist vor allem aus
zeschutz, Zukunftspla- dies zum Wohle der Bür- Viele Bürgerinnen dürf- Da Sie sich im „Seli- Juwel das weit über die zwei Gründen gebo-
nung und ger und Bürgerinnen ten andere Erfahrungen genstädter“ immer Grenzen Seligenstadts ten, zum einen um kein
Zusammenarbeit der und natürlich der zahl- machen. auch mit Themen be- seine Wirkung zeigte. Negativimage zu er-
Parteien in Seligen- reichen Gäste umsetzen Mit polemischem Lä- schäftigen die uns Seli- Unter neuer Leitung hat zeugen, das nicht nur
stadt“: könnte, waren erschre- cherlichmachen seriöser genstädter ebenfalls sich der Klosterbereich den Klosterbereich,
Unser Seligenstadt ist ckend polemische Töne Vorschläge disqualifizie- beschäftigen, wäre es in kürzester Zeit unbe- sondern auch die
für viele eine Insel der zu hören: „Statt zusätz- ren sich diese Redner vielleicht interessant streitbar leider in einen Stadt Seligenstadt
Glückseligkeit. Gesellig- liche Bäume zu pflanzen und Rednerinnen selbst. sich mal mit dem Zu- chaotisch ungepflegten tangiert und zum ande-
keit und Heimatverbun- könne man sich auch Seligenstadt braucht - stand des Klostergar- Zustand entwickelt und ren, weil Pflanzen
denheit eint die Bürger mit einem Äppler unter wie auch in der August- tens und des wie mir scheint ist eine Wachstumsperioden
und Wähler aller Par- einen Sonnenschirm ausgabe des „SELI- Klosterhofes, also mit Besserung nicht er- haben die zeitgebun-
teien. Dass damit aller- setzen, das kühle GENSTÄDTER“ sehr dem gesamten Kloster- kennbar. den sind und keinen
dings einhergeht, dass auch“. Wenn ich mir so gut beschrieben - Maß- bereich zu beschäfti- Einem ausgebildeten, Aufschub dulden, es
die Parteien gemeinsam etwas als interessierte nahmen zur Anpassung gen. verantwortungsvollen sei denn man nimmt
an einem Strang ziehen, Bürgerin anhören muss, an die steigenden Tem- Unter Krienkes Leitung Landschaftsgärtner billigend in Kauf, daß
wenn es um die zu- kann ich die Politikver- peraturen. Weil wir eben war das ein vorbildlich der seinen Beruf gewis- zumindest einige der
kunftsfähige Aufstellung drossenheit mancher keine Insel sind, aber gepflegter Ort der nicht senhaft ausführt wäre Pflanzen „das zeitliche
dieser Stadt geht - weit Menschen gut verste- doch glückselig bleiben nur Seligenstädter son- ein solcher Zustand mit segnen“.
gefehlt. Gerade wieder hen. wollen. dern auch viele Fremde Sicherheit ein Ärgernis Wenn man also die
zu beobachten in der Mehr Bäume und Trink- Als Wählerin wünsche in Erstaunen versetzte das er schnellstmög- Qualität der gesamten
letzten Stadtverordne- wasserbrunnen: an an- mir, dass die Vertreter in und zum verweilen ein- lich zu beseitigen Klosteranlage, die weit
tenversammlung , wo deren Orten im Umkreis der Stadtverordneten- lud. sucht. über Hessen positive
über zwei Anträge zum bereits längst umge- versammlung sich dem Allein der Apotheker- Mit dem Brand im Klo- Bekanntheit genießt,
Thema Hitzeschutz und setzt, für Seligenstadt Mandat verpflichtet garten war ein Hingu- sterbereich lässt sich auch in der Zukunft
Trinkwasserbrunnen ab- nicht notwendig / nicht sehen und wieder lernen cker sowie der gesamte der Zustand der Anla- noch sicherstellen will,
gestimmt wurde. gewünscht? zusammen zu arbeiten. In Klostergarten. Auch der gen sicher nicht erklä- dann sollte man die
Statt parteiübergreifend Eine andere Stadtver- der Auseinandersetzung Klosterhof mit dem En- ren. Qualifikation der Ver-
und zusammen zu über- ordnete kommentierten gern kontrovers , aber gelsgärtchen wäre Um eine Verbesserung antwortlichen vor Ort
legen, ob bei den im An- die Notwendigkeit zu bitte nicht unsachlich. ohne Krienke so nicht der Situation zu errei- überprüfen und even-
trag geforderten mehr Schatten am Zum Wohle unserer Ge- möglich gewesen. All chen sollte das Land tuell über eine Neube-
Verbesserungen für Se- Bahnhof für Wartende meinschaft im schönen dies hatte Krienke mit Hessen, das verant- setzung der Stelle
ligenstadt vielleicht tat- mit: „Das ist kein Pro- Seligenstadt. Herzblut und unermüdli- wortlich für die Klos- ernsthaft nachdenken.
sächlich etwas blem wenn man mal für Heidi Rosellen, Seligen- chem Studium alter Un- teranlage zeichnet, Johannes Zahn,
Sinnvolles dabei sein fünf Minuten auf den stadt terlagen über Jahre unverzüglich handeln. Seligenstadt