Page 18 - Unser Seligenstadt Heft 21
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Fortsetzung:
Sie werden begleitet von 7 Rei-
tern, 41 Pferden und 18 histori-
schen Fuhrwerken. Am 15. Juni
werden alle nach mehr als 340
Kilometern, ihr Ziel Seligen-
stadt erreichen.
Der Anfang dieses Projektes,
der mittlerweile schon 17 Jahre
zurück liegt, bestand in der
Aufarbeitung der geschichtli-
chen Begebenheiten, sowie
der möglichen Streckenführun-
gen.
2003 waren dazu noch über 15
Quadratmeter Landkarten not-
wendig, digitale Karten und
GPS erleichtern heute diese
Arbeit natürlich erheblich. Wie
bei den Vorbereitungen zu den
vergangen Kaufmannszügen, che Anpassungen immer wie-
war es für 2019 auch wieder der notwendig. In letzter Ent-
notwendig Korrekturen in den scheidung müssen aber
Streckenführungen vorzuneh- Streckenführung und Tages-
men. Veränderungen in der etappen unter der Berücksich-
Wegenetzstruktur, Baustellen tigung der Belastbarkeit der
und zuletzt das Regierungsprä- teilnehmenden Pferde gewählt
sidium von Schwaben, das die werden.
Genehmigung für unser Unter- Waren bei den ersten Kauf-
nehmen erteilt, sowie die Ord- mannszügen noch vermehrt
nungsbehörden entlang Kaltblutpferde im Einsatz, wer-
unserer Strecke, machen sol-
den aktuell die Fuhrwerke vor-
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Ⱥà ³¶Ã²Å¶¿ ĺ¶ ¸¶Ã¿¶ʋ wiegend von schweren Warm- Dr. Manfred Schopp, der uns
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blütern gezogen. Man muss
als Historiker über die ganzen
beachten, dass ein heute im
Jahre schon mit seiner Exper-
Freizeitbereich
eingesetztes
Reit- oder Gespannpferd, ohne tise zum „Geleitswesen“ unter-
stützt, meint dazu, dass es
3DODWLXPVWUDH ʎȷȷȿɆȿȸɄɋȶȺɅȶȿ spezielle Vorbereitung, den mehr oder weniger dem
„Zwang“ des Mainzer Kurfürs-
Strapazen einer solchen Fahrt
6HOLJHQVWDGW ȤɀȿɅȲȸ ȳȺɄ ȝɃȶȺɅȲȸ nicht mehr gewachsen wäre, ten zu verdanken sei, das letzt-
7HO Ɇȿȵ so Stephan Sprey, einer der lich die Kaufleute durch
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)D[ Verantwortlichen für Pferde Seligenstadt geleitet wurden.
und Fuhrwerke.
Die Stadt Frankfurt wurde im
Mittelalter zu einem Waren-
ZZZ SDODWLXP DSRWKHNH GH LQIR#SDODWLXP DSRWKHNH GH Zwang des Mainzer und Geldmarkt von Weltrang.
Riesenumsätze wurden durch
die Herbst- und Frühjahrsmes-
Kurfürsten sen erzielt, die eher Waren-
großmärkten glichen auf denen
Über die gesamte Zeit der Ge- die Kaufleute ihre Güter feilbo-
leitszüge wurden verschiedene ten und verkauften.
Routen befahren, so nahm Doch auch während ihrer Reise
auch die Augsburger Strecke zu den Messen, mussten die
nicht immer den gleichen Weg. Kaufleute ihre Waren zum Kauf
Gab es doch die Nordvariante anbieten. Das „Stapelrecht“
entlang der Romantischen sicherte den Städten zu, dass
Straße, wo sie in Aub die Nürn- die passierenden Kaufleute
berger Strecke kreuzte, und die ihre Waren „stapelten“ und
¿¹ʇʃ º½µ¶¸²ÃµºÄ ¶½¶¿¶ Ņ½½ Ulmer Variante, der Bergstraße zum Verkauf anboten.
Fortsetzung nächste Seite.
entlang Richtung Frankfurt.